Sozialdemokraten informieren sich über den Weg des Mülls

Um Müll ging es den Genossinnen und Genossen der Lüneburger SPD-Kreistagsfraktion in ihrer Sitzung am Mittwoch, 19. April bei der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA) in Bardowick. Hintergrund ist der Beschluss der CDU, die Müllabfuhr im Landkreis Lüneburg europaweit auszuschreiben.

Die SPD vertritt die Auffassung, die Abfuhr der GfA im Rahmen eines in-house Geschäftes zu übertragen. Fraktionsvorsitzender Manfred Nahrstedt dazu: Das hätte die Gesellschaft für Abfallwirtschaft gestärkt und ein einheitliches Abfuhrgebiet in Stadt und Landkreis zur Folge gehabt. Die Fraktion habe sich sehr viel mit dem Thema auseinandergesetzt und da lag es nahe, sich den Betrieb wieder einmal direkt anzusehen.

Über unter anderem den Weg des Hausmülls von der Anlieferung bis zur Deponierung auf dem Gelände und die Vorteile der Mechanisch-Biologischen Vorbehandlung (MBV) referierte Geschäftsführer Hubert Ringe. Bei einer anschließenden Rundfahrt über das Gelände konnten sich die Sozialdemokraten ein Bild vom Betrieb machen.

Der Hausmüll kommt hauptsächlich aus der Stadt und dem Landkreis Lüneburg sowie den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Uelzen, so Ringe. Nach der Anlieferung wird der Hausmüll einer so genannten stofflichen Verwertung unterzogen. Metalle werden mit Hilfe eines Magneten heraussortiert, Kunststoff durch Siebe herausgefiltert, so dass am Ende nur noch organische Stoffe übrig bleiben. Der wird in große braune Container gefüllt, verschlossen und in der so genannten Rottehalle für 14 Tage gelagert. Über ein von uns entwickeltes Bewässerungs- und Lüftungssystem in den Containerdeckel verliert der Abfall so rund Zweidrittel seines Volumens. Der erdig-braun aussehende Rest wird anschließend auf der Deponie gelagert, erklärt Ringe und nennt einen weiteren Vorteil der MBV: Rund Zweidrittel der in dem Abfall enthaltenen Energie können wir nutzen, indem wir den heraussortierten Kunststoff zu Ballen pressen und als Brennmittel an Kraftwerke abgeben. Die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion waren sich nach Gespräch und Besichtigung darin einig, dass auch die Müllabfuhr im Landkreis Lüneburg in die Regie der GfA gehört hätte.