Aktuellen Erkenntnissen des Deutschen Olympischen Sportbunds zufolge besteht in Deutschland ein beängstigender Sanierungsbedarf im Bereich der Sportstätten. Demnach sind mindestens 40 Prozent der Sportanlagen in den alten Bundesländern sanierungsbedürftig, der Finanzbedarf wird auf insgesamt 42 Milliarden Euro geschätzt.

Legt man diese Zahlen zugrunde, muss man allein für Niedersachsen von einem Sanierungsstau von rund 4 Milliarden Euro ausgehen. Nach der Fußball-Weltmeisterschaft muss die Landesregierung ihre Aufmerksamkeit endlich wieder auf die Förderung des Breitensports legen. Es reicht nicht aus, in Sonntagsreden immer wieder die Bedeutung des Sports für Gesundheit und Integration zu betonen jetzt muss endlich Butter bei die Fische, sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Manfred Nahrstedt. Der Landessportbund hatte Anfang Juni darauf hingewiesen, dass 658 Sportplätze und 743 Turnhallen in Niedersachsen erhebliche Mängel aufweisen und dringend saniert werden müssen. Der Breitensport sei auf gut ausgebaute Sportanlagen angewiesen. Die Kommunen und Sportvereine sind mit den notwenigen Investitionen für die Sanierung aber überfordert. Deshalb muss das Land helfen, so Nahrstedt. Der SPD-Abgeordnete verwies auch auf die wirtschaftliche Notwendigkeit einer frühzeitigen Sportstättensanierung: Die Erhaltung des Sportstättenbestandes wird mit zunehmendem Alter der Anlagen schwieriger und teurer. Deshalb muss schnell gehandelt werden, denn die Sanierung der Sportstätten ist eine der wichtigsten sportpolitischen Zukunftsaufgaben. Mit einer umfangreichen parlamentarischen Anfrage hat die SPD-Landtagsfraktion jetzt die CDU/FDP-Landesregierung um detaillierte Auskunft über den Sanierungsbedarf in Niedersachsen gebeten.