Die Planungen zum 3. Gleis und zur Y-Trasse dürfen nicht dazu führen,
dass die schnellen Personenzüge zukünftig an Lüneburg vorbei geführt
werden.

"Lüneburg als Oberzentrum in Nordost-Niedersachsen muss weiter
gestärkt werden. Es müssen mehr schnelle Züge hier halten. Die
aktuellen Pläne der Bahn sehen jedoch vor, Lüneburg abzuhängen, die
IC- und ICE- Züge über die geplante Y-Trasse zu führen und das
Factory-Outlet-Center in der Heide an einen ICE-Bahnhof anzubinden.
Solche Pläne lehnen wir klar ab," machte die stellvertretende
Unterbezirksvorsitzende und Landtagskandidatin Andrea Schröder-Ehlers
die Position der SPD im Unterbezirk Lüneburg deutlich.

Das immense Wachstum des Hamburger Hafens wird dazu führen, dass der Güterverkehr auch auf der Schiene verstärkt abgewickelt wird. Um die Container zu transportieren werden die Y-Trasse und das 3.Gleises gebraucht. Die Pläne der Bahn sehen aber auch vor, mit der Realisierung der Y-Trasse, die wie ein Ypsilon die Städte Bremen, Hamburg und Hannover verbinden soll, die Verkehre neu zu strukturieren. Der Forderung Lüneburgs nach einem verbesserten Nahverkehrsangebot soll nachgekommen werden. Gleichzeitig gibt es aber die Vorstellung, die schnellen Züge über die neue Heidetrasse zu leiten und die frei werdenden Kapazitäten der Strecke über Lüneburg mit Güterzügen zu füllen. Wirtschaftsminister Hirche wirb bereits in der Heide mit einem neuen ICE-Bahnhof. Hier soll ein neues Zentrum rund um den Haltepunkt entstehen, so seine Vision.

Entsprechende Verkehrsverlagerungen sind mit einer Vielzahl von Problemen belastet. "Schon jetzt sind es die langen und schweren Güterzüge, die in den Nachtstunden zu einer erheblichen Lärmbelastung führen. Gerade in den Wohnbereichen entlang der Strecke führt die Kombination aus Lärm und Erschütterungen zu problematischen Verhältnissen. Der jetzt angedachte Lärmschutz ist hilfreich, aber noch nicht ausreichend. Die Forderung nach Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Nacht bleibt bestehen und noch mehr Güterzüge sind den Menschen nicht zuzumuten", so Schröder-Ehlers weiter.

Auch aus wirtschaftlichen Gründen darf das Oberzentrum Lüneburg nicht vom überregionalen Fernverkehrsnetz abgehängt werden. Viele Menschen sind auf die guten regionalen, aber auch überregionalen Verkehrsanbindungen angewiesen. Der IC- und ICE-Halt ist ein wichtiger Standortfaktor der Region, der erhalten und ausgebaut werden muss.

"Wir werden alles daran setzen, dass diese Pläne der Bahn so nicht realisiert werden", machte Schröder-Ehlers abschließend klar.