„Sie erwischen uns heute an einem ganz schlechten Tag“, begrüßte Bürgermeister Helmut Völker am Donnerstag, 22. November, SPD-Landtagskandidatin Andrea Schröder-Ehlers und Bundestagsabgeordnete Hedi Wegener. Sie hatten sich am Vormittag zu einem Informationsbesuch über die Samtgemeinde Amelinghausen im Rathaus getroffen, denn die liegt im neu geschnittenen Wahlkreis, für den Andrea Schröder-Ehlers kandidiert.

Der Grund für die getrübte Stimmung an dem Vormittag: Gerade am Tag zuvor ist das Konzept der Region „Leadergebiet Naturparkregion Lüneburger Heide“ bei der Bewerbung um ein EU-Förderprogramm durchgefallen. So war das denn auch eines der Hauptthemen bei dem Treffen.

Bürgermeister Helmut Völker, der auch der Vorsitzende des Vereins Naturparkregion Lüneburger Heide ist, zeigte sich enttäuscht: „Wir haben viel Herzblut in das regionale Entwicklungskonzept gesteckt. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht woran es gescheitert ist.“ Auch Andrea Schröder-Ehlers kann das Scheitern der Leader-Förderung nicht so recht nachvollziehen: „Die Region hätte das Förderprogramm verdient.“ Betonte aber auch, dass man jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken dürfe und es ja noch Hoffnung auf andere Förderprogramme gebe, zum Beispiel das „Integrierte ländliche Entwicklungskonzept“ (ILEK). Die SPD-Landtagskandidatin versprach jegliche Unterstützung, um die Samtgemeinde Amelinghausen weiter nach vorn zu bringen. So erklärte sie sich auf Wunsch von Völker gleich bereit, als Botschafterin für Amelinghausen für dessen Potentiale zu werben.

Trotz seiner Enttäuschung lässt sich Bürgermeister Völker nicht entmutigen: „Wir planen den Ausbau der Erlebnisqualität um den Lopausee und sind auf der Suche nach einem Investor für ein Feriendorf oder eine Ferienwohnanlage. Auch eine Mehrzweckhalle sei geplant. Zurzeit arbeite man an der Finanzierung.

Ein weiteres Thema war die Schulstandortdiskussion. „Der Schulweg für die Kinder dauert mit dem Bus mitunter eine dreiviertel Stunde“, sagt Völker. Embsen und Oedeme seien die Stationen. Schröder-Ehlers betonte, dass es wichtig sei Schulstandorte in der Nähe zu haben. „Das ist attraktiv für junge Familien.“ Gerade jetzt startet die SPD eine Umfrage zur Schulpolitik. Andrea Schröder-Ehlers dazu: „Wir würden gern wissen, ob der Bedarf für eine neue Schulform in Stadt und Landkreis Lüneburg besteht.“ Ein umfangreiches Gutachten zur Schulstruktur werde derzeit im Landkreis Lüneburg erstellt. Schon jetzt zeichne sich ab, dass es eine zusätzliche weiterführende Schule im Landkreis geben muss. „Nach unserer Vorstellung könnte dann eine Ganztagsschule in der Form einer Gesamtschule nach skandinavischem Vorbild entstehen, an der Kinder von der 5. bis zur 10. Klasse, also in der Sekundarstufe I, gemeinsam unterrichtet werden. Machbar ist dies aber nur, wenn die Eltern und die Schüler auch dahinter stehen“, so die Landtagskandidatin.

Weitere Stationen des Besuches waren die Besichtigung der Klärschlammvererdungsanlage und eine Besuch im Jugendzentrum „Butze“.

Seit fast 10 Jahren wird dort schon ein Mittagstisch und eine Betreuung am Nachmittag für Kinder angeboten. Amelinghausen ist damit einer der Vorreiter in diesem Bereich. „Bei solchen Angeboten kann man wirklich von einer kinder- und jugendfreundlichen Samtgemeinde sprechen. Da hätten sie auch den ersten Preis verdient“, machte Schröder-Ehlers zum Abschluss deutlich.

Auf dem Foto von links: Stefan Kuns, Hedi Wegener, Andrea Schröder-Ehlers, Wolfgang Marten, Helmut Völker