"Wir müssen den Radverkehr und den Busverkehr fördern, aber Niedersachsen ist nun mal ein Autoland. Daran gibt es nichts zu rütteln, deshalb ist es umso wichtiger auf neue Technologien zu setzen", so SPD-Landtagskandidatin Andrea Schröder-Ehlers. Um eben diese neuen Technologien ging es am Mittwochabend in der vhs-Halle beim Diskussionsforum mit Experten. Unter dem Motto "Sauber unterwegs! Mobilität und Lebensqualität mit umweltverträglichen Autos" hatte Andrea Schröder-Ehlers Norbert Glapa, Entwicklungsingenieur bei der Lüneburger Firma Panasonic, und Giso Gillner, Geschäftsführer von EcoCraft eingeladen.

Panasonic entwickelt für das japanische Autounternehmen Toyota Kondensatorbatterien zur Speicherung von Energie bei Start-Stop-Systemen von Autos. "Gerade im Stadtverkehr stehen die Fahrzeuge häufig an roten Ampeln oder einfach aufgrund von dichtem Verkehr. Dann stoppt das Hybrid-System selbsttätig den Motor. Möchte der Fahrer wieder starten und drückt die Kupplung, bringt das System den Motor komfortabel und schnell wieder zum Laufen. Der Einsatz dieses Start-Stop-Systems kann den Kraftstoffverbrauch um bis zu 12 Prozent im Stadtzyklus senken und damit auch den CO2-Ausstoß", erklärt Norbert Glapa. Bei Toyota seien 35 Prozent der Autos mit diesem Hybrid-System ausgestattet. Hier in Deutschland müsse noch jede Menge Überzeugungsarbeit geleistet werden. "Die Deutschen haben kein Problem damit ein paar hundert Euro mehr für Ledersitze, Sportfahrwerk oder sonstige Sonderausstattungen auszugeben, aber für Umwelttechnik haben sie noch kein Geld übrig", so sein Fazit.

Giso Gillner stellt mit seiner Firma EcoCraft Elektro-Nutzfahrzeuge her. Die Stadt Lüneburg hat als weltweit erste Kommune einen Pritschenwagen für den städtischen Betriebshof bestellt. "Die Autos sehen komisch aus", so Gillner, sie seien aber die energiesparendsten straßentauglichsten Nutzfahrzeuge bei niedrigen Kosten. Zwei Modelle stellt das Unternehmen aus Wunstorf bei Hannover her: Mit Pritsche oder Kasten, je nach Wusch zwei- oder dreiachsig. Zwischen 30.000 und 35.000 Euro koste so ein Elektro-Auto. Eine Anschaffung, die sich lohnt. "Sie sparen 15.900 Euro in fünf Jahren gegenüber einem herkömmlichen Nutzfahrzeug", so Giso Gillner. Die Stadt Lüneburg hat der Geschäftsmann schon überzeugt. Der Betriebshof wartet schon gespannt auf ihr erstes Hybridfahrzeug. "Wenn sich das Fahrzeug wirklich als so effizient herausstellt, sind wir auf dem richtigen Wege", so Andrea Schröder-Ehlers.

Auf dem Foto von links nach rechts: Norbert Glapa, Andrea Schröder-Ehlers, Giso Gillner