Um die SPD-Kandidatur im Bundestagswahlkreis 38 (Lüchow-Dannenberg – Lüneburg) bewerben sich Hiltrud Lotze aus Lüneburg und Thomas Flügge aus Lüchow. Beide standen jetzt den Parteimitgliedern im Unterbezirk Lüneburg Rede und Antwort. Moderiert wurde die Vorstellungsrunde von der Landtagsabgeordneten Andrea Schröder-Ehlers. Wer das Rennen für die Sozialdemokraten macht, entscheiden die Delegierten der Wahlkreiskonferenz am Freitag, 10. Oktober, ab 19.00 Uhr in der Lüneburger Ritterakademie.

Die 49-jährige Lüneburgerin Hiltrud Lotze, SPD-Ortsvereinsvorsitzende und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt, bringt langjährige politische Erfahrungen mit. Sie kennt die bisher nominierten Kandidaten der anderen Parteien aus der Arbeit im Stadtrat, sieht das als Vorteil für die politische Auseinandersetzung im Wahlkampf. Ihre Schwerpunkte setzt sie in der Bildungspolitik und in der weiteren Entwicklung der Infrastruktur, etwa beim Ausbau des Schiffshebewerks in Scharnebeck. Aber auch um das aktuelle Thema Atommülllagerung in Gorleben will sie sich als Bundestagsabgeordnete kümmern. Ein Atommüllendlager Gorleben müsse verhindert werden. Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit seien das Gegenprogramm zur Atomkraft. „Mit der SPD bleibt es beim Ausstieg aus der Atomkraft“, so Hiltrud Lotze.

Thomas Flügge sieht seinen Vorteil gerade darin, dass er bislang noch keine kommunalpolitischen Mandate übernommen hat und somit unvoreingenommen in die Bundespolitik einsteigen kann. Der 34-Jährige gehört seit 2007 dem SPD-Ortsvereinsvorstand in Lüchow an und engagiert sich in verschiedenen Jugend- und Hilfsorganisationen der Region. Dementsprechend will er sich im 17. Deutschen Bundestag für bessere Perspektiven für Jugendliche einsetzen. Als seine Schwerpunkte bezeichnet er die Jugend- und Sozialpolitik sowie die Infrastrukturpolitik für die Region.

Von den interessierten Zuhörern kamen viele Fragen, zum Beispiel zu etwaigen Nachbesserungen bei der Agenda 2010, zur Kinderarmut und der UN-Kinderrechtskonvention, Mindestlöhnen und zu dem Verhältnis zur Linkspartei.

Dazu Hiltrud Lotze: Jede Partei sei ein potentieller Koalitionspartner. Es komme letztlich aber auf die konkreten Inhalte und Personen an. Und deswegen sei eine Zusammenarbeit mit den Linken auf Bundesebene derzeit ausgeschlossen. Das Verhalten der CDU in dieser Frage sei dreist und allemal ein Ablenkungsmanöver. „Die haben uns nichts vorzuwerfen. Tatsache ist, dass es in etlichen Städten – Magdeburg, Dresen, Meißen, Thale – Absprachen und politische Zweckgemeinschaften zwischen CDU und der Linken gibt. In Schwerin ist gerade eine Kandidatin der Linkspartei zur Oberbürgermeisterin gewählt worden – mit der Unterstützung der CDU!“

Am Dienstag, 07. Oktober, stellen sich die beiden Kandidaten in Hitzacker den SPD-Mitgliedern im Landkreis Lüchow-Dannenberg vor.