„Elternwille darf nicht
ignoriert werden!“


Die Lüneburger SPD-Vorsitzende Hiltrud Lotze und die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers üben scharfe Kritik am Beschluss der Landesregierung, künftig an allen Integrierten Gesamtschulen das Turbo-Abitur nach acht Jahren verbindlich einzuführen. „Gesamtschulen bleiben der Landesregierung ein Dorn im Auge. Durch viele Verschlechterungen an den bestehenden und Errichtung hoher Hürden bei der Genehmigung von neuen Gesamtschulen hat die CDU-/FDP-Regierung immer wieder versucht, der von ihr ungeliebten Schulform das Leben schwer zu machen. Jetzt will die Kultusministerin durch die Abschaffung des Abiturs nach 13 Jahren an den Integrierten Gesamtschulen dem starken Zulauf zu den Gesamtschulen endgültig ein Ende setzen“, befürchten beide SPD-Politikerinnen.

„Die Einführung des Turbo-Abiturs auch an den Gesamtschulen nimmt den Eltern die Möglichkeit, für ihre Kinder auch alternativ einen etwas längeren Weg zum Abitur zu wählen“, kritisiert die Landespolitikerin Andrea Schröder-Ehlers. Künftig werde der gemeinsame Unterricht in der Sekundarstufe nicht mehr möglich sein. Das bedeutet das Ende der Integrierten Gesamtschule. Übrig blieben nur noch die Kooperativen Gesamtschulen, an denen nach wie vor getrennt nach Schulform unterrichtet wird. „Die Bedarfsermittlung vor einigen Monaten hat unter ganz anderen Voraussetzungen stattgefunden – Eltern und Schüler fühlen sich verschaukelt“ stellt Hiltrud Lotze fest.

Lotze und Schröder-Ehlers bedauern, dass sich in der CDU-Fraktion offensichtlich die „Hardliner“ durchgesetzt haben. Eine erfolgreiche Schulform wie die IGS werde geschwächt, um die von den Eltern längst abgewählte Hauptschule retten zu wollen. „Die CDU soll endlich den Elternwillen akzeptieren und Frieden mit den Gesamtschulen schließen“, fordern beide.