„Herzlich willkommen“, sagte Martin Pustowka, Vorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus, am Freitag, 28. Mai 2010, in der Sülfmeisterstube der Brauerei-Gaststätte Krone in Lüneburg. „Herzlich willkommen“, sagte nach ihm Hiltrud Lotze, Vorsitzende des Ortsvereinsvorstandes und stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Rat der Hansestadt. Ihre Grüße galten sechs Repräsentanten der SPD aus Forst in der Lausitz, angeführt von ihrem Vorsitzenden Helmut Ließ.

Vor zwei Jahren (21. bis 23.Mai 2008) waren elf Mitglieder der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus in die Lausitz gefahren, haben die Stadt und deren Menschen kennengelernt und waren von der Gastfreundschaft begeistert. Damals wurde zum Gegenbesuch eingeladen. Das hat beim ersten Anlauf im letzten Jahr nicht geklappt. Aber jetzt war es so weit. Die Forster sind nach Lüneburg gekommen.

In der guten Stube der Brauereigaststätte wurde getafelt. Hiltrud Lotze informierte in einem launigen Kurzreferat über die politischen Verhältnisse in der Stadt und im Landkreis. Die wirtschaftlichen Stärken, wie der Tourismus oder die Nähe zu Hamburg, wurden von ihr genauso angesprochen wie die Belastungen durch jährlich wiederkehrende Demonstrationen der Neonazis und die Castoren-Transporte nach Gorleben. Helmut Ließ erwiderte die Begrüßungsworte und berichtete kurz über die aktuelle Situation der SPD in Forst. Vor allem deren finanzielle Situation ist schwieriger geworden. Aber es gibt einen festen Kern an Mitgliedschaft, wenngleich deren Anzahl zu gering sei. Es blieb bei den wenigen offiziellen Worten. Der Abend war geprägt von den persönlichen Gesprächen am Tisch. Bei gutem Essen und gepflegten Getränken kamen sich alle schnell näher

Am Samstagvormittag wurden unsere Gäste und viele aus der Lüneburger SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus im Rathaus der Hansestadt Lüneburg vom Bürgermeister Eduard Kolle in der großen Ratsstube empfangen. Launig erzählte er über die Geschichte der Stadt und natürlich ausgiebig über die des Rathauses. Ganz unmerklich ging er in die aktuelle Situation über. Er freute sich über das Wachsen der Stadt. Das Problem sei jedoch, so Kolle, Lüneburg habe kaum noch Baugebiete. Die Folge sei, dass es Bauverdichtung geben muss. Leider führe das oftmals zu exklusiven Eigentumswohnungen, die sehr teuer sind. Der Bürgermeister meinte, Lüneburg habe fünf Gesichter. An erster Stelle nannte er die Hansestadt. Lüneburg sei aber auch eine Universitätsstadt, eine Garnisonsstadt, eine Beamten- und Behördenstadt. Nicht zu vergessen, Lüneburg ist die Stadt, in der die Fernsehserie „Rote Rosen“ gedreht wird.

Dann ging es durch die wunderschönen alten Räume. Aus dem Kämmereiflügel des Rathauses wurde über den Bauernmarkt geblickt. Im Huldigungssaal, in der Körkammer, in der Gerichtslaube, überall wusste Bürgermeister Eduard Kolle interessante Geschichten und Geschichtchen zu erzählen.

Anschließend gab es einen Spaziergang quer über den Stadtmarkt und durch die Fußgängerzone zum Brau- und Tafelhaus Mälzer. Dort wurde zu Mittag gegessen. Am Nachmittag gingen die Lüneburger Genossinnen und Genossen mit ihren Gästen aus Forst kreuz und quer durch die Altstadt. Dabei wurde viel über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten geplaudert. Am Abend wurde im privaten Rahmen gegrillt und auch das eine oder andere Bierchen getrunken.

Am Sonntagvormittag wurde das Schiffshebewerk in Scharnebeck besichtigt. Mit dem Museum ging es los. Später fuhren alle mit dem Boot, der UHU II., durch das Hebewerk. Nach dem Mittagessen war es dann Zeit zum Abschiedsnehmen. Unsere Gäste aus Forst machten sich auf den Weg zurück in die Lausitz. Alle meinten, der Kontakt sollte nicht mehr abreißen. In 2013 feiert der Rosengarten in Forst sein 100jähriges Jubiläum. Spätestens dann wollen die Lüneburger wieder in die Lausitz reisen. (Siegfried Kubiak)

Informationen im Internet: