Die Lüneburger Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD) rät dem CDU-Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols, „bei sachlich geäußerter Kritik an seinem politischen Handeln auch mal die Kontenance zu wahren und sich bei seiner Antwort nicht gleich im Ton zu vergreifen. Die Landesparlamentarierin hatte die Stilllegung des Kernkraftwerks Krümmel gefordert und das Abstimmungsverhalten von Pols kritisiert, worauf dieser ihr „Volksverdummung“ vorwarf.

„Man kann in bestimmten Fragen unterschiedlicher Meinung sein, ohne dem politischen Gegner gleich Unkenntnis im Thema attestieren zu müssen“, sagt Schröder-Ehlers. Diese Form der persönlichen Diskreditierung drohe jedoch zur Methode von Pols zu werden. Im Übrigen kenne sie durchaus den gesamten Gesetzestext zur schwarz-gelben Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, was aber an ihrer inhaltlichen Kritik nichts ändere. Fakt sei, dass dieser Beschluss zur Verlängerung der Laufzeiten – auch für das AKW Krümmel – vor einer anlagenspezifischen Überprüfung von Sicherheitsstandards gefasst wurde und der Pannenreaktor mit Unterstützung von Eckhard Pols beinahe schon Ende dieses Jahres für mehr als 20 Jahre wieder angefahren worden wäre, so die Landtagsabgeordnete.

„In öffentlicher Anhörung haben Experten im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ihre Bedenken geäußert, was die Verlängerung der Laufzeit gerade auch für Reaktoren der sogenannten 69er Baulinie angeht. Hierzu gehört der Altreaktor Krümmel, der für die Energieversorgung nicht mehr benötigt wird“, führt Schröder-Ehlers weiter aus. Völlig offengeblieben sei im Fachausschuss des Bundestages die Problematik von Sicherheitsvorkehrungen und Nachrüstmaßnahmen, die nach Angabe der Bundesregierung kurz-, mittel- und langfristig erfolgen sollen, ohne dies aber genauer in Jahreszahlen zu konkretisieren.

„Jeder kann die Einschätzungen verschiedener Sachverständiger dazu im Internet nachlesen. Zum Beispiel, dass zwar viele aber lange nicht alle Sicherheitsdefizite bei den älteren Siedewasserreaktoren durch Nachrüstungen kompensiert werden können, dass Sicherheitsstandards festgeschrieben wurden, die ohnehin üblich sind und anderswo bereits gefordert werden oder dass Nachrüstungen parallel zum Betrieb erfolgen und dabei lange hinausgezögert werden können“, erklärt die Landtagsabgeordnete.

Schröder-Ehlers: „Herr Pols kann so viele Beschwichtigungsversuche unternehmen wie er will – ich bleibe dabei: Krümmel muss endgültig vom Netz und eine Laufzeitverlängerung für dieses Kernkraftwerk ist absolut unverantwortlich!“

Informationen im Internet: