Dr. Klaus Visser präsentierte am Mittwoch, dem 11.01.2012, bei der Arbeitsgemeinschaft 60plus, im Gasthaus Mälzer in Lüneburg, eine Zusammenfassung des vom Landkreis Lüneburg in Auftrag gegebenen Ergänzung und Vertiefungsgutachtens von Prof. Dr. Joachim Jens Hesse, Leiter des Internationalen Instituts für Staats- und Europawissenschaften in Berlin, über die Entwicklungsmöglichkeiten der Region Nordostniedersachsen.

Der Landkreis hatte dieses Ergänzungsgutachten im Nachgang zum Hesse-Gutachten über die Kommunalstrukturen in Niedersachsen vom 30.5.2010 in Auftrag gegeben. „Jetzt wurde der regionale Kooperationsraum Modellregion Nordostniedersachsen und die Süderelbe AG mit den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Harburg, Celle und der Hansestadt Lüneburg als Oberzentrum detaillierter betrachtet“, sagte Dr. Visser. Er stellte skizzenhaft dar, welche Strukturprofile ermittelt wurden, wie z.B. die Bevölkerungsstruktur und -entwicklung, Zusammensetzung der Kreistage oder die öffentlichen Haushalte. Daraus wären im Gutachten zukunftsorientierte Funktionsanalysen in ausgewählten Aufgabenfeldern entwickelt worden. Unter anderem wären die Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit untersucht und Kooperations- bzw. Fusionsrenditen errechnet worden. „Mir fiel auf, dass sehr viele und wie es im Gutachten heißt „ergiebige“ Interviews gemacht wurden“, sagte Dr. Klaus Visser. „Die Süderelbe-Region prosperiere und werde als Modellregion angesehen. Uelzen und Lüchow-Dannenberg wären die Problemkreise im Untersuchungsgebiet.“

Eine Optimierung des Status quo scheide aus. Es gäbe dringenden Handlungsbedarf. Auch die kreisfreie Stadt Lüneburg werde nicht weiter verfolgt. Eine Entwicklungsvariante Lüneburg-Harburg hätte wenig Realisierungschance. Auch Neuzuschnittsvarianten unter Einbezug des Landkreises Celle wären danach nicht optimal. Warum der Heidekreis nicht in das Gutachten einbezogen wurde, so Dr. Visser, hätte sich ihm nicht erschlossen. Präferiert werde die Ausgleichsvariante Lüneburg-Uelzen-Lüchow-Dannenberg. Deutlich werde, so meinte er zusammenfassend, dass etwas geschehen müsse. Aber selbst die bevorzugte Entwicklungsvariante erfordere erhebliche zusätzliche Gelder vom Land Niedersachsen für Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur.

Mit seinem beeindruckenden Referat legte Dr. Visser eine gute Grundlage für die in den nächsten Monaten geplanten Diskussionsrunden mit dem Oberbürgermeister Lüneburgs, Ulrich Mädge, und den Ratsmitgliedern Hiltrud Lotze und Eugen Srugis.

(Siegfried Kubiak)