und deshalb muss sich unsere Partei auch ändern“, sagte Hiltrud Lotze, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Lüneburg und Mitglied im Stadtrat. Sie referierte am 8. Februar bei der Arbeitsgemeinschaft 60plus über das Organisationspolitische Grundsatzprogramm der SPD, das auf dem letzten Bundesparteitag in Berlin beschlossen worden war.

Das Internet ermöglicht es heute, Öffentlichkeit sehr schnell zu mobilisieren, meinte Hiltrud Lotze. Dieses Medium müssten wir stärker nutzen, um unsere Auffassungen zu aktuellen Themen zu verbreiten. So begann sie und präsentierte dann die Kernaussagen zu den Kapiteln

• Die Öffnung der Partei
• SPD zum Mitgestalten
• Mitglieder gewinnen
• Mitgliederbeteiligungen bei der Personenauswahl und bei Sachfragen
• Gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen
• Partei für Unterstützer/innen öffnen – Bündnispartner einladen
• Ortsvereine stärken – Unterbezirke übernehmen neue Verantwortung
• Frische Ideen für eine bessere Gesellschaft – Menschen vernetzen
• Ehrenamtliche Arbeit erleichtern und Hauptamtliche stärken – Fähigkeiten ausbilden
• Die SPD weiblicher machen – eine Partei für die junge Generation
• Vielfalt gestalten – Vertrauen erarbeiten – Reform der Parteigremien

Hiltrud Lotze erläuterte einzelne Ziele mit praktischen Beispielen aus der Ortsvereinsarbeit. Sie verschwieg nicht die Probleme, die sich dabei ergeben haben und auch künftig nicht vermeiden lassen werden. Für manche Aufgabenstellung gäbe es noch keine Vorstellung, wie das geleistet werden könne. Aber alles sei darauf ausgerichtet, dass die Partei in Bewegung kommt. Hiltrud Lotze erhielt viel Applaus. Sie hatte es geschafft, über trockene Organisationsvorstellungen sehr lebendig zu informieren.

Die anschließende Diskussion konzentrierte sich zunächst auf das Beispiel der Mitgliederabstimmung über den Spitzenkandidaten für die bevorstehende Landtagswahl. Heftige Kritik gab es über die Wahl-Empfehlung des Vorstandes. Lotze verteidigte aber das Verfahren. In Lüneburg wäre eben Weil empfohlen worden, in anderen Landesteilen habe es entsprechende Unterstützungen für Lies gegeben. „Es war aus meiner Sicht ein parteiinterner Wahlkampf“, meinte Hiltrud Lotze. Es wurden aber auch andere Themen besprochen, wie z.B. der beklagenswerte Kleinkrieg der vier Bezirke untereinander oder die Gefahr, dass dieses Programm alle in der Partei überfordern könnte. Ein Diskutant meinte dagegen, dass vieles nicht neu sei. So wäre doch Vertrauensleutearbeit ein bewährtes Organisationselement in der Gewerkschaftsarbeit. Warum sollte das in einer Partei nicht funktionieren? Unisono wurden persönliche Kontakte von Mensch zu Mensch nach wie vor als ganz wichtig angesehen. „Dennoch muss im Internet und in den großen sozialen Netzwerken die Partei stärker präsent sein“, betonte Hiltrud Lotze im Schlusswort, „sonst fände unsere Partei heutzutage nicht mehr statt. (Siegfried Kubiak)

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