Heute, 21. März, ist Equal Pay Day. Dieses Datum markiert den Tag in Deutschland, den Frauen durchschnittlich über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu erhalten. „Mit einem Verdienstabstand von aktuell 22 Prozent liegen die Erwerbseinkommen von Frauen deutlich hinter denen ihrer männlichen Kollegen“, erklärt Lüneburgs Unterbezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD).

„Jeder Tag im Jahr muss ein Tag der gleichen Bezahlung für Männer und Frauen sein“, meint Schröder-Ehlers und unterstützt damit auch die bundesweiten Kampagnen der Gewerkschaften. Der diesjährige Aktionstag steht unter dem Motto „Lohnfindung in den Gesundheitsberufen – viel Dienst, weniger Verdienst“ und verweist besonders auf die ungleiche Bezahlung in der Gesundheitsbranche, in der die Mehrzahl der Beschäftigten weiblich ist.

„Junge Frauen ziehen bereits in ihrer Ausbildung den Kürzeren – sie sind deutlich bei Gehalt, Urlaub und Überstundenausgleich benachteiligt, wenn sie einen von Frauen mehrheitlich ausgeübten Ausbildungsberuf wählen“, bemängelt die Landtagsabgeordnete. Der Lohnspiegel des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung mache deutlich, dass dieser Einkommensrückstand weder durch unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen noch durch eine spezifische Berufswahl oder strukturell unterschiedliche Merkmale zu erklären sei. „Es handelt sich hierbei schlichtweg um geschlechtsspezifische Lohndiskriminierung“, so die Sozialdemokratin.

Andrea Schröder-Ehlers fordert auf politischer Ebene Gesetze zur Entgeltgerechtigkeit, zur Quotenregelung, zum Mindestlohn und zu mehr Gleichberechtigung. Damit würden allerdings nicht die Ursachen der Ungleichheit bekämpft werden, sondern nur deren Ergebnisse – „vor allem in den Köpfen ist ein Umdenken notwendig, um unser Land gerechter nach vorne zu bringen.“ Dazu gehöre auch eine Gesellschaft, die das Individuum als solches wertschätzt und nicht nur als „Humanfaktor“ für wirtschaftliches Wachstum betrachtet. „Und wir müssen weg von dem Gedanken, dass Arbeit am Menschen weniger wert sei“, resümiert Schröder-Ehlers, „das schaffen wir nur miteinander, Frauen und Männer gemeinsam“.