Am 19.01.1919 war es soweit: Zum ersten Mal durften Frauen in Deutschland wählen und gewählt werden. Und sie machten regen Gebrauch von ihrem neuen Recht: Die Wahlbeteiligung von Frauen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung lag bei 82 Prozent. Hiltrud Lotze: „Dass auch Frauen wählen und gewählt werden können erscheint uns heute selbstverständlich. Tatsache ist aber, dass unserer Vorfahrinnen dieses Recht gegen viele Vorurteile durchsetzen mussten, die uns heute absurd erscheinen. Zu Recht

Das Wahlrecht für Frauen ist eine große Errungenschaft im Kampf um gleiche Rechte, aber auch fast hundert Jahre später ist Gleichberechtigung immer noch ein Mythos. Der Frauenanteil im Bundestag beträgt aktuell nur 36,5 Prozent. Trotz aller Debatten sind die Vorstandsetagen in deutschen Unternehmen immer noch fast reine Männerclubs. Alarmierend ist, dass die Zahl der weiblichen Vorstände sogar rückläufig ist. Die Anzahl der Frauen in den DAX-Vorständen sank von 7,8 auf 6 Prozent. „Chancengleichheit herzustellen zwischen Frau und Mann ist mir in den nächsten vier Jahren auch ein persönliches Anliegen. Hier gibt es noch viel zu tun. Die SPD wird in der großen Koalition Schwerpunkte setzen, der „Aktionsplan für mehr Gleichstellung“ liegt bereits ausgearbeitet vor.“, so Hiltrud Lotze. Die Voraussetzungen sind gut, denn in der SPD-Bundestagsfraktion beträgt der Frauenanteil 42 Prozent und liegt damit weit über dem der CDU/CSU, bei denen nur 25 Prozent der Abgeordneten weiblich sind.