„Den Teilnehmern des Dialogforums Schiene Nord ist es gelungen, eine gemeinsame Empfehlung für eine Kapazitätserweiterung der Schieneninfrastruktur zu erarbeiten und dieser mit großer Mehrheit zuzustimmen. Das begrüßen wir sehr“, so Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers. „Dieses in Niedersachsen erstmals durchgeführte Verfahren eines Dialogforums hat mit der „Alpha-E-Variante“ einen konsensfähigen und wegweisenden Vorschlag vorgelegt“, bestätigt Bundestagsabgeordnete Hiltrud Lotze.

Alle „Bedingungen für einen Konsens“, die vom Dialogforum erarbeitet und gefordert werden, stoßen bei den Abgeordneten auf positive Resonanz. Insbesondere für unsere Region und die Menschen vor Ort sind drei Forderungen von großer Bedeutung: Bestmöglicher Gesundheitsschutz, insbesondere Lärmschutz und Schutz vor Vibrationen/Erschütterungen, die Verbesserung des Schienennahverkehrs und die Kostenübernahme des Bundes bei Überführungen.

„Ein individueller und aktiver Vollschutz gegen Bahnlärm an sämtlichen Ausbau- und Neubaumaßnahmen ist selbstverständlich. Aber auch wir fordern an Trassenbereichen, für die keine baulichen Eingriffe vorgesehen sind, einen erhöhten Lärmschutz wie beim 3. Gleis zwischen Stelle und Lüneburg. Denn auch dort ist mit einer deutlichen Verkehrszunahme zu rechnen“, so Lotze. „Dies gilt insbesondere für die Streckenbereiche innerhalb der Stadtgrenzen Lüneburgs zwischen Eisenbahnweg und Wilschenbruch und natürlich in Deutsch Evern“, bekräftigt Schröder-Ehlers und weiter: „Diese Forderung ist klar und deutlich im Abschlussdokument formuliert! Wir erwarten, dass dies auch in Lüneburg umgesetzt wird. Die Menschen müssen auch vor erhöhten Erschütterungen durch den Bahnverkehr gestützt werden. Die Umrüstung auf leise Bahnbetriebstechnik bis 2020 muss sichergestellt werden.“

Positiv bewerten die beiden Abgeordneten die Forderung nach einer Verbesserung des Schienennahverkehrs: „Ein erweitertes Angebot insbesondere für Pendler von und nach Hannover und Hamburg und damit eine bessere Anbindung sowie mehr Parkmöglichkeiten steigern die Attraktivität Lüneburgs und sind für die Menschen vor Ort von Nutzen.“ Sie bekräftigen aber auch, dass weder die Hansestadt noch die Gemeinden durch Überführungen und Kreuzungen finanziell belastet werden dürfen.

„Der Vorschlag des Dialogforums ist schnell und kostengünstig umzusetzen, kann mittelfristig die erhöhten Verkehrsbedarfe erfüllen und wird in der Region akzeptiert. Allerdings müssen die Bedingungen für einen Konsens, insbesondere zum Lärmschutz, erfüllt werden. Damit zeigt dieses Abschlussdokument einen machbaren Weg auf. Wirtschaftsminister Lies hat sein Wort gegeben und wir gehen davon aus, dass auch Bund und die Bahn diese Vorzugsvariante umsetzen werden“, sind Lotze und Schröder-Ehlers sich einig.

„Die Forderungen von Hansestadt und Landkreis auf Begrenzung des Güterverkehrs, wie es der Planfeststellungsbeschluss des 3. Gleises zwischen Stelle und Lüneburg festlegt, müssen im weiteren Verfahren Beachtung finden. Wenn jetzt die Alpha-E-Variante umgesetzt wird, dann müssen wir gemeinsam dafür kämpfen, dass diese wirklich gut ausgestaltet wird. Es ist doch völlig richtig, dass wir mehr Personenzüge nach Hamburg und Hannover brauchen. Die Strecke darf nicht durch Güterzüge ausgelastet werden“, betont Schröder-Ehlers.