Der Bedarf an Wohnraum in unserer wachsenden Region steigt. Wo soll und kann sich Wohnungsbau entwickeln? Was ist ziel- und bedarfsgerecht? Wie kann dies erreicht werden? Welche Förderungen gibt es seitens des Landes und des Bundes? Darüber sprach die SPD im Reppenstedter Porthhof.

„Der Bund und das Land fördern sozialen Wohnungsbau in Niedersachen mit insgesamt 400 Millionen Euro pro Jahr. Sozialer Wohnungsbau ist ein ganz großes Thema, nicht nur in Ballungszentren. In Städten haben wir vor allem das Problem, genügend Bauland für neue Wohnungen zu finden. In vielen ländlichen Regionen haben die Gemeinden hingegen mit Leerstand zu kämpfen. Aber auch dort gibt es Wohnungsmangel, etwa im Bereich barrierefreies Wohnen“, sagte Cornelia Rundt. Die Sozialministerin ist auch für den Wohnungsbau in Niedersachsen verantwortlich. Gemeinsam mit Klaus-Dieter Salewski, SPD-Fraktionsvorsitzender im Lüneburger Rat und Franz-Josef Kamp, Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, sowie Andrea Schröder-Ehlers, SPD-Unterbezirksvorsitzende, sprach sie über sozialen Wohnungsbau in Lüneburg.

Im Landkreis Lüneburg wird ein Bedarf von 240 Wohneinheiten pro Jahr prognostiziert. „Die Entwicklung im Landkreis ist je nach Region unterschiedlich. Baugrundstücke in den Gemeinden rund um Lüneburg sind hoch begehrt, je weiter man von der Stadt weggeht, desto mehr entspannt sich die Situation Wir haben im Landkreis eine Million Euro für den Wohnungsbau vorgesehen, die Hälfte davon für die Gründung einer eigenen Kreiswohnungsbaugesellschaft“, sagt Franz-Josef Kamp.

In der Hansestadt hingegen ist die Erschließung von neuem Bauland ein ganz großes Thema. Aber auch durch die Umnutzung ehemaliger und nicht mehr gebrauchter Bundeswehrkasernen und Industriebrachen könne Wohnraum geschaffen werden, sagte Klaus-Dieter Salewski. Die Hansestadt hat einen Bedarf von 350 Wohneinheiten pro Jahr. Um diesen Bedarf nachzukommen, hat sie das Städtische Wohnungsbauförderprogramm Zwo21 aufgelegt. Bis 2021 sollen 2100 Wohnungen gebaut werden, ein Drittel davon im Bereich sozialer Wohnungsbau.

Die Debatte um neuen Wohnraum wird in Stadt und Landkreis intensiv geführt. Unterschiedliche Ansichten gibt es zum Beispiel bei der Bebauung der Stadtrandlagen. „Für uns als SPD gilt das Prinzip Innen- vor Außenentwicklung. Doch allein durch Nachverdichtung können wir als wachsende Stadt nicht genügend Wohnraum schaffen. Wir müssen deswegen, selbstverständlich unter Berücksichtigung des Naturschutzes und des jeweiligen Siedlungscharakters, auch in Außenbereichen bauen“, sagte Klaus-Dieter Salewski. Gerade in den letzten zwei Jahren habe es steigende Verdrängungseffekte gegeben. „Menschen mit wenig oder durchschnittlichem Einkommen haben genauso das Recht auf eine gute Wohnung in der Stadt wie Besserverdienende. Wir als SPD haben deswegen in den vergangenen Jahren viel Geld investiert und wir werden unseren eingeschlagenen Weg nach der Wahl fortsetzen. Die Diskussionen die wir führen sind wichtig, aber am Ende müssen bezahlbare Wohnungen dabei rauskommen“, so Klaus-Dieter Salewski.

Wohnraum für alle 2
v.l.: Franz-Josef Kamp, Ministerin Cornelia Rundt, Andrea-Schröder-Ehlers, Klaus-Dieter Salewski