Der Bürgerempfang der Lüneburger SPD markierte den Auftakt, jetzt hat der Ortsverein der Sozialdemokraten in einer Arbeitstagung nachgelegt. Unter dem Motto „Lust auf Morgen – Lust auf Mobilität“ informierten sich die Genossinnen und Genossen über Vergangenes wie die Entstehung des Verkehrsentwicklungsplanes für die Stadt Lüneburg, gegenwärtige Herausforderungen wie den Nahverkehrsplan und das Radverkehrskonzept sowie zukünftige Entwicklungen.

In der Diskussion wurde deutlich, dass Mobilitätsfragen in ein Netz ganz unterschiedlicher Politikfelder eingebunden ist. „Natürlich lässt sich über Mobilität nicht sprechen, ohne die Stadtentwicklung in den Blick zu nehmen. Neben Fragen des Klimaschutzes gehören die Digitalisierung oder die Alterung unserer Gesellschaft dazu“, fasst Friedrich von Mansberg, Vorsitzender der SPD in Lüneburg, zusammen. „Wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben aber vor allem soziale Fragen im Blick: Mobilität muss jetzt und in Zukunft für alle zugänglich und erschwinglich sein. Wir müssen ältere Menschen, die ihre Wege nicht mit dem Fahrrad zurücklegen können, genauso im Blick behalten, wie Familien mit Kindern, wie Pendler oder Menschen, die in der Innenstadt arbeiten oder dort einkaufen wollen.“

Den Sozialdemokraten ist dabei wichtig, vor allem auf die Chancen der Zukunft zu blicken: „Neue Technologien bieten die Chance, in Zukunft sowohl umweltverträglicher als auch komfortabler mobil zu sein – gleichzeitig muss uns allen aber klar sein: Es wird nicht ohne Verzicht auf die eine oder andere Gewohnheit gehen“, erklärt Lisa Keßler, im Vorstand zuständig für den Bereich Nachhaltigkeit. „Die sozialdemokratische Frage lautet: Mit wem wollen wir solidarisch sein, wer braucht unsere Unterstützung, Familien, ältere Menschen und nicht zuletzt nachfolgende Generationen?“

Für Jens-Peter Schulz, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Rat der Hansestadt Lüneburg und langjähriger Kenner der Mobilitätsfragen, ist klar: „Der Verkehrsentwicklungsplan war seinerzeit für Lüneburg ein wichtiger Schritt. Im Rahmen der anstehenden Diskussionen um das integrierte Stadtentwicklungskonzept gehört er nun wieder auf die Agenda und muss weiterentwickelt werden – mit dem Ziel, umweltschädliche Individualverkehre noch stärker durch nachhaltige Mobilitätsformen zu ersetzen, und zwar ohne dass Lüneburg und seine regionale Wirtschaft Schaden nehmen! Es wird auf den richtigen Mix der unterschiedlichen Verkehrsformen ankommen, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen gehören ebenso dazu wie die Reaktivierung von Bahnstrecken, für die wir uns energisch einsetzen, die Ausweitung des ÖPNV Angebots, wie es der neue Nahverkehrsplan vorsieht oder die Entwicklung einer Ladestruktur für Elektromobilität!“ Und von Mansberg verweist auf die nächsten Schritte: „Spätestens zu Beginn des nächsten Jahres werden wir zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung einladen, externen Sachverstand einbinden und daraus konkrete Forderungen für die zukünftige Politik ableiten!“